Mit kosmischen Waffeln das Universum erklärt
Wie viele Sterne gibt es? Wie kann man sehen, was man nicht sehen kann? Wie schmeckt das Universum? Und was hat eine Banane mit der Explosion eines Sterns zu tun? Diese und mehr ko(s)mischen Fragen beantwortete am Freitag, 27.10. der „Science Buster" Florian Freistetter. Freistetter ist Doktor der Astronomie und gibt das Wissen über kosmische Anomalien und deren Relevanz für unser alltägliches Leben an interessierte Jugendliche und Erwachsene mittels Podcasts und Bücher weiter. Sein Vortrag basierte auf seinem Buch „Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen". Aus diesen suchte er sich drei aus, die die anfangs erwähnten Fragen beantworten.
Am Ende des Vortrags waren alle in der Lage, diese Fragen auch wirklich zu beantworten! So lautet die (astronomische) Antwort auf das bekannte Kinderlied „Weißt du wie viel Sternlein stehen" ganz genau 9095. Diese Mühe machte sich in den 50er Jahren Doris Hoffleit und katalogisierte alle mit bloßem Auge alle sichtbaren Sterne – daher kommen auch die oft seltsamen Namen.
Die Frage nach dem sichtbaren Unsichtbaren beantwortete Freistetter mit einer Fernbedienung. Schaut man eine Fernbedienung z.B. für einen Fernseher genau an, dann sieht man oft an der Vorderseite eine kleine Lampe. Allerdings sieht man nie irgendein Licht davon ausgehen, auch nicht wenn man den Fernseher einschält. Anhand der eingebauten Webcam seines Laptops machte er dieses „nicht sichtbare" (infrarote) Licht allen Zuhörer:innen sichtbar. Die Wärmebildkamera auf das Publikum gerichtet zeigte, dass dort lauter „helle Köpfe" sitzen. Mit Müllbeutel simulierte er Dunkelwolken, in denen zwar Sterne entstehen, aber kein Licht durchlassen und ein nasses Geschirrtuch als Atmosphäre blockte das Infrarotlicht und erklärte daher, warum die Astronomen auch Teleskope im All benötigen.
Das Universum schmeckt unglaublich lecker – zumindest als kosmische Waffel. Am Beispiel von Wasserstoff erklärte Freistetter den Aufbau von Atomen und dass durch die hohen Geschwindigkeiten der Teilchen in einer Sonne zwei Wasserstoffatome zu einem Heliumatom verschmelzen. Diese fusionieren bei fortschreitendem Alter der Sonne zu Kohlenstoff. Das waren auch die ersten Zutaten für die Waffel, symbolisiert durch Öl und Milch. Das Kalium in der Banane kann nur entstehen, wenn eine Sonne zu einer Supernova wird und das Bor im Mehl ist ein Ergebnis kosmischer Strahlung. Anhand dieser Zutaten hat er kurzerhand den Lebenszyklus eines Sterns und die Entstehung des Universums anschaulich und verständlich erklärt - na gut, vielleicht auch ein bisschen vereinfacht.
Und zuletzt beantwortete er noch eine weitere Frage: „Wo kommt eigentlich der Staub in meinem Zimmer immer her?" Ganz einfach – jeden Tag fallen 100 Tonnen kosmischer Staub auf die Erde!
Als Abschluss versorgten die Schülerinnen der elften Klassen alle mit ebensolchen leckeren Waffeln.
Vielen Dank für diesen erhellenden Vortrag und vielen Dank an Ines Schönegg, die den Vortrag organisiert hat.
Text und Fotos: Joachim Ott
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